Folgende Gründe können dazu führen, dass wegen "Inadmissibility" ein Visum, eine eTA oder die Einreise nach Kanada verweigert wird oder das Land verlassen werden muss.
- Gefährdung der öffentlichen Sicherheit (Spionage, subversive Aktivitäten, Terrorismus)
- Menschenrechtsverletzung (Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mitglied einer Regierung, die solche Verbrechen begangen hat)
- Begehen einer Straftat. Vorstrafe.
Ein mögliche Einreisesperre tritt dann ein, wenn die im Ausland begangene Tat oder erhaltenen Vorstrafe auch in Kanada als eine Kriminaltat bewertet wird. Verurteilung oder Straftaten im Ausland müssen also mittels eines zeitlich aufwendigen Gleichwertigkeitsverfahren ("Equivalency Analysis") mit dem kanadischen Recht verglichen und überprüft werden, um festzustellen, ob die Straftat im Wesentlichen auch in Kanada ein Straftatbestand erfüllt.
- Mitglied/ Teilnahme an organisiertem Verbrechen (Menschenschmuggel, Geldwäscherei)
- medizinische Gründe (Gefährdung der öffentlichen Gesundheit bzw. öffentlichen Sicherheit, zu starke Belastung der Gesundheits- und Sozialleistungen)
- finanzielle Gründe
- falsche Darstellung eines Sachverhaltes (insbesondere im Zusammenhang mit dem kanadischen Einwwanderungsgesetz)
- Übertretung von Bestimmungen des Einwanderungsgesetzes
- ein Mitglied des "engen" Familienkreises, das selber mit einem Einreiseverbot belegt ist.
Die grösste Überraschung dürfte in meisten Fällen der Punkt "Begehen einer Straftat" spielen. Was im Heimatland als Kavaliersdelikt gelten kann, kann im kanadischen Strafrecht als ein Vergehen oder gar Verbrechen geahndet werden. Das bekannteste Beispiel ist das "Fahren unter dem Einfluss psychoaktiver Substanzen" (bzw. in der Schweiz als "Fahren im angetrunkenen Zustand" bekannt), welches im Ausland viel milder sanktioniert wird als in Kanada.
Unter dem Einwanderungsgesetz werden aber im Ausland begangene Straftaten am kanadischen Strafgesetzbuch gemessen - und mittlerweile wird eben dieses unter dem Begriff "Driving under Influence" (DUI) in Kanada als schwere Straftat ("serious criminality") verfolgt. Das heisst: Im Ausland begangenes DUI - wie übrigens auch wenn in Kanada begangen - kann für Besucher, Studenten, Arbeiter wie auch Daueraufenthalter schwere Konsequenzen haben. - Sie können abgewiesen oder abgeschoben werden.
Sieht sich jemand mit Inadmissibility-Faktoren konfrontiert, dann hilft nur ein genaues Assessment, ob und in welcher Art und Weise mit dieser Sperre umgegangen werden kann.