Neben den Einwanderungsmöglichkeiten auf Bundesebene haben auch die Provinzen und zwei Territorien ihre eigenen
Einwanderungsprogramme, die es ihnen erlauben, aufgrund ihrer eigenen Kriterien selber potenzielle Einwanderer
auszuwählen und Auswanderer bei den Einwanderungsbehörden für eine Daueraufenthaltsbewilligung (PR) zu "nominieren".
Diese Programme werden unter dem Begriff "Provincial Nominee Program" (PNP) zusammengefasst, ausser in Quebec. Die
Belle Province hat ihr eigenes Immigrationssystem ("
Immigration, Diversité et Inclusion Québec"), welches
begrifflich nicht unter die Bezeichnung "PNP" fällt, aber materiell ähnlich ist.
Dutzende von Provincial Nominee Programs sind für Einwanderer eine attraktive Alternative zu den bundesstaatlichen Einwanderungsprogrammen. Zwar richten sie sich hauptsächlich an (meistens jüngere,) berufserfahrene, gut qualifizierte Personen mit genügend bis guten Sprachkenntnissen, einer Affinität resp. einem vorhandenen Bezug zur fraglichen Provinz und mit einem Stellenangebot in Aussicht. Trotzdem:
- PNPs sind eine Alternative zu Express-Entry bzw. den bundestaatlichen Einwanderungsprogrammen. Gewisse Programme der Provinzen selektionieren nach bestimmten Ziel- oder Berufsgruppen und weniger nach den Kriterien von Express Entry.
- Sie richten sich an verschiedene Zielgruppen:
- Eine Nomination durch die Provinz bedeutet für einen an Kanada interessierten Auswanderer eine fast an
Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit, eine Permanent Residency (PR) ausgestellt zu bekommen.
Die Einwanderung läuft in einem zweistufigen Prozess ab: Zuerst wählt die Provinz ihre Kandidaten aus und schlägt
sie den Einwanderungsbehörden vor ("Nomination", bzw. aus Quebec: "Certificat de sélection du Québec"). Und die
entscheiden dann über den Einwanderungsantrag.